Mehr Schotten erklären Bankrott als andere Briten

Summary: Mehr schottische Bürger als Englander und Waliser haben im ersten und zweiten Quartal persönliche Insolvenz angemeldet. Die neuesten Zahlen belegen, dass die Erholung der schottischen Wirtschaft der englischen und walisischen hinterherhinkt.

Gestern haben wir über Pläne der schottischen Regierung berichtet, die Unternehmenssteuer in Schottland unter das britische Landesniveau auf 12,5% zu senken. Diese Steuersenkung soll die kränkelnde schottische Wirtschaft ankurbeln. Die neuesten Daten zu Privatbankrotten scheinen nun zu belegen, dass die schottische Wirtschaft tatsächlich mehr Unterstützung braucht, als der Rest des U.K.. Die Zahlen sprechen einen deutliche Sprache: mehr schottische Bürger erklären einen Bankrott als alle anderen Briten.

Im zweiten Quartal 2011 war ein Rückgang von 12,5% in der Anzahl der persönlichen Bankrotterklärungen im Vergleich zum zweiten Quartal 2010 in England und Wales zu verzeichnen. Dies steht im Gegensatz zu den Zahlen aus Schottland, wo der Rückgang an privaten Bankrotterklärungen nur 1.1% betrug. Im ersten Quartal war die Anzahl der Privatpleiten in England und Wales um 1.2 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres angestiegen. Der Anstieg im ersten Quartal in Schottland war dagegen beinahe 25%. Dies war der größte Anstieg in privaten Insolvenzen seit 2008 und viele Faktoren wie vor allem steigende Preise für Lebensmittel, Strom und Gas, und Benzin bei mehr oder weniger gleichbleibenden Löhnen und Gehältern werden dafür verantwortlich gemacht.

Die jetzt veröffentlichten Zahlen zeigen den großen Unterschied zwischen Schottland auf der einen Seite und England und Wales auf der anderen. 0,37% der schottischen Bevölkerung sind pleite, während es in England und Wales einen Bevölkerungsanteil von 0,23% betrifft. Neue Gesetze in Schottland, die eine persönliche Bankrotterklärung einfacher machen, erklären diesen Unterschied nur zu Teil.

Regierungsangestellte machen einen großen Anteil der schottischen Arbeitnehmer aus. Stellenstreichungen im Regierugssektor trifft die schottische Wirtschaft deswegen stärker, als es in England und Wales der Fall ist. Auch sind die vielen schottischen Klein- und Mittelstandsunternehmen stärker von der Wirtschaftkrise betroffen als größere Unternehmen in England und Wales. Wenn Kleinunternehmen pleite gehen, führt dies häufig zu einer persönlichen Insolvenz für den Unternehmer und oft auch für die Angestellten.

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